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Als bildungspolitischer Fachverband für die Grundschule, der hier in Nordrhein-Westfalen ausschließlich von einem ehrenamtlichen Vorstand geleitet wird, sehen wir uns außer Stande, die 3493 Seiten des Landeshaushaltes insgesamt zu lesen und kritisch zu bewerten.

Unsere Stellungnahme kann sich deshalb nur auf einige für uns wesentliche Aspekte beschränken.

  • Wir begrüßen, dass nun alle Grundschulen mit einer Konrektoren Stelle versehen werden.
  • Wir begrüßen auch, dass Stellen geschaffen werden, um die Anrechnungsstunden an der Grundschule den in der weiterführenden Schulen anzupassen.
  • Wir bedauern, dass es in naher Zukunft nur 1256 A 13 Stellen an Grundschulen geben wird, und sind uns unsicher, ob die Vergabe dieser Stellen nicht zu weiterer Unruhe an Grundschulen führen wird.
    Wir können uns allerdings noch gut daran erinnern, dass die jetzige Landesregierung, als sie noch Opposition war, den Grundschulen versprochen hatte, sich ernsthaft um A13 für Grundschullehrkräfte zu bemühen.

In diesem Zusammenhang ist  zu erwähnen, dass der Plan einer Zulage für Bewerber auf Stellen, die lange unbesetzbar gewesen sind, wahrscheinlich zu weiterer Unruhe an Grundschulen führen wird. Statt die Arbeitszeit der Grundschullehrerinnen auch an den Sozialindex zu koppeln, d.h. allen Lehrerinnen an so belasteten Schulen die Zeit zu verschaffen, die sie brauchen, um diese schwierige Arbeit zu erledigen, werden wenige Menschen mit schnödem Mammon an solche Schulen gelockt und führen dort zu einer unsäglichen Zwei-Klassen-Gesellschaft.

Wir haben auch keine Stelle im Landeshaushalt gefunden, an der ein wesentliches Problem der offenen Ganztagsschule gelöst wird. Dort nämlich mangelt es an Vollzeitstellen, die die offene Ganztagsschule für Bewerber attraktiv machen könnte. Wir wissen, dass hier das Schulministerium noch vieles an Hausaufgaben zu erledigen hat, damit die offene Ganztagsschule wirklich integraler Bestandteil der Grundschule im ganzen Lande werden kann.

Wir haben auch keine Stelle im Landeshaushalt gefunden, an der die Ungerechtigkeit in der Lehrerausbildung endlich behoben wird. Seit Jahren beklagen wir, dass die Fachleitung für die Primarstufe kein Beförderungsamt ist,  während es eine Selbstverständlichkeit für die Seminarausbilder in den Lehrämtern BK und GyGe zu sein scheint, auch ohne Führungsaufgaben zu Studiendirektor/innen A 15 befördert zu werden.

Für den Vorstand der GSV Landesgruppe NRW
Baldur Bertling,

Dinslaken, 23.10.2020

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